Geschichte und Theorie der Architektur I, Vorlesung
Schauplätze der Architekturtheorie
Prof. Dr. Matthias Schirren

   
     

Besancon, Theater

Besancon, Theater, Coupe d'oeil, Claude-Nicolas Ledoux

 

Rom, Vatikanische Museen

Rom, Vatikanische Museen

 

 

 

Pflichtfach/Wahlpflichtfach Hauptstudium A/RU/BT
Di. 11.45 – 13.15, Raum 1/006, Beginn: 3.11.09

Die Vorlesung gibt anhand ausgewählter „Schauplätze“ einen Überblick über die theoretische Diskussion der Architektur von der Antike bis heute.

Als „Schauplatz der Architekturtheorie“ kann man zum einen das architektonische Objekt selbst begreifen, ein Gebäude oder eine städtebauliche Situation, deren Analyse uns etwas von den Gedanken verrät, die mit ihr verbunden sind, mitunter auch erst nachträglich mit ihr verbunden wurden. In diesem Sinne kann man beispielsweise die Form des griechischen Tempels als einen Schauplatz der Begegnung und Verknüpfung tragender und lastender Teile begreifen, wie das die Architekturtheorie des 19. Jahrhunderts in der Nachfolge des deutschen Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel versucht hat.

Das Wort Schauplatz meint aber auch den konkreten Ort, an dem ganz bestimmte Diskussionen, ja Streite ausgefochten wurden. Ein solcher Ort war beispielsweise die Académie française im 17. Jahrhundert, wo anlässlich der von Colbert initiierten Übersetzung des antiken Theoretikers Vitruv der Streit zwischen Antiqui und Moderni ausgetragen wurde, also den Verfechtern der Vorbildlichkeit eines weitgehend unveränderten Formenschatzes der Antike auf der einen Seite und den Neuerern auf der anderen Seite, die die den aus der Antike überlieferten Formenschatz modifizieren und  weiter entwickeln wollten.

Die Vorlesung ist ein Experiment. Der im Rahmen der Vorlesung mitunter erst freizulegende Bezug historischer Schauplätze für die Architekturdiskussion der Gegenwart war für die  Auswahl maßgeblich.

     
     

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